Familien-Gottesdienste im Advent zuhause feiern

Familiengottesdienste im Advent zuhause feiern
Bildrechte pixabay.com

Wir freuen uns darauf, Kindergottesdienst am 2. und 4. Advent sowie Minigottesdienst am 1. Advent mit Euch in St. Johannes, parallel zum Hauptgottesdienst um 10 Uhr zu feiern. Herzliche Einladung! Hier an dieser Stelle haben wir für Euch einen Advents-Familiengottesdienst nach einer Idee von Kerstin Othmer zusammengestellt, den ihr zuhause feiern könnt. Viel Freude damit und eine schöne Adventszeit!

Alle unsere "Familiengottesdienste zuhause" findet Ihr unter https://www.stjohannes.de/familien-gottesdienste-mit-kindern-zuhause-fe…

Vorbereitung: Es hilft uns beim Feiern, wenn wir uns eine kleine Andachtsecke schaffen mit dem Adventskranz, wenn vorhanden einem violetten Tuch (liturgische Farbe im Advent) und mit einem Schleifenband für die Fürbitten. Wenn eine Kinderbibel vorhanden ist, benötigen wir diese für die Lesung.

Wir beginnen mit dem "Glockengeläut": mit kleinem Glöckchen/Klangschale/Zimbel

Um das erste/zweite/dritte/vierte Adventslicht versammeln wir uns. Die Glocken rufen / Der Klang ruft uns zum Gebet. Darum sind wir jetzt hier zusammen.

Entzünden der Adventskerzen:

Wir zünden die Adventskerze(n) an im Namen der Liebe:
Gott über uns - Gott neben uns - Gott unter uns:
Der Anfang, das Ende, Gott in Ewigkeit.
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

mit dem Lied: Wir sagen euch an den lieben Advent

{"preview_thumbnail":"/sites/www.stjohannes.de/files/styles/video_embed_wysiwyg_preview/public/video…","video_url":"https://www.youtube.com/watch?v=0NYlgM-771c","settings":{"responsive":0,"width":"854","height":"480","autoplay":0},"settings_summary":["Embedded Video (854x480)."]}

 

Wir beten:

Du bist da, Gott, in unserer Nähe.
Wir kommen zu dir in der Adventszeit.
Wir freuen uns auf Weihnachten.
Wir überlegen: wie können wir dieses Jahr gut feiern?
Wir sind immer noch in Unruhe und Sorge und wir haben eine große Bitte:
Gern wären wir mit vielen anderen lieben Menschen versammelt an einem Ort.
Versammle du uns und erbarme dich.

Alle zusammen: Wir bitten, erbarme dich.

Wir klagen dir ganz laut, Gott, wir fühlen uns bedroht. Bitte, erbarme dich.

Alle zusammen: Wir bitten, erbarme dich.

Wir machen uns Gedanken und schicken sie zu dir, Gott.
Du bist wie das Licht im Dunkeln und kannst es hell machen auf der Erde wie im Himmel.
Zeig uns, wie wir dein Licht weitergeben können, jetzt im Advent. Bitte hilf du uns.

Alle zusammen: Wir bitten, erbarme dich.

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht.
Über denen, die im Dunkeln sind, strahlt es hell. (Jesaja, 11)


Lesung zum 3./4. Advent aus Jesaja 60: (hier aus der Übersetzung "Hoffnung für Alle")

1 Steh auf, Jerusalem, und leuchte! Denn das Licht ist gekommen, das deine Finsternis erhellt. Die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir wie die Sonne. 2 Dunkle Wolken bedecken die Erde, alle Völker leben in tiefer Nacht. Doch über dir leuchtet das Licht des HERRN auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. 3 Andere Völker werden von diesem Licht angezogen, ihre Könige eilen herbei, um den strahlenden Glanz zu sehen, der über dir aufgegangen ist. 4 Schau dich um! Aus allen Richtungen strömen sie zu dir: Von weit her kommen deine Söhne, und deine Töchter werden auf den Armen herbeigetragen. 5 Was du da siehst, lässt dein Herz höherschlagen, du wirst vor Freude strahlen. Denn über das Meer segeln Schiffe heran, um dir ihre Schätze zu bringen; den Reichtum der Völker wird man bei dir aufhäufen. 6 Unaufhörlich treffen Handelskarawanen aus Midian und Efa bei dir ein. Mit ihren Kamelen kommen sie aus Saba und bringen Gold und Weihrauch mit sich. Laut loben die Händler den HERRN und erzählen von seinen großen Taten.

 

Lied: Wie soll ich dich empfangen Evangelisches Gesangbuch Nr. 11

{"preview_thumbnail":"/sites/www.stjohannes.de/files/styles/video_embed_wysiwyg_preview/public/video…","video_url":"https://www.youtube.com/watch?v=esSMN9lXSI0","settings":{"responsive":1,"width":"854","height":"480","autoplay":0},"settings_summary":["Embedded Video (Responsive)."]}

 

Der kleine Hirte und der große Räuber - von Lene Mayer-Skumanz

In jener Nacht, als die Schafweide vom Glanz der himmlischen Boten erfüllt war, hörte auch ein kleiner Hirte die Nachricht von der Geburt des Gottessohnes. Er stand auf; rollte seine Decke zusammen, füllte einen Krug mit Milch und packte Brot und Schinken in ein Bündel. Das alles wollte er dem göttlichen Kind als Geschenk mitbringen. Voller Freude machte er sich auf den Weg nach Bethlehem. In dieser Gegend hauste ein großer Räuber. Von seiner Höhle aus sah er den hellen Schein über der Schafweide. Er hörte jubelnden Gesang, aber er konnte die Worte nicht verstehen. Er dachte: “Die feiern ein Fest, ich aber sitze allein in meiner Höhle, und mein Magen knurrt vor Hunger. Ich will mich anschleichen und sehen, was ich rauben kann.”
Kaum war der große Räuber aus seiner Höhle herausgekommen, da musste er sich hinter einem Baum verstecken. Denn einer nach dem anderen zogen die Hirten an ihm vorbei. Sie schleppten Körbe mit Käse und Honig, sie trugen Rucksäcke voll Wolle, und einer führte sogar ein Lamm mit sich. Der letzte in der Reihe war der kleine Hirte. Er ging langsam, denn seine Last war schwer. In der einen Hand trug er das Essensbündel, in der anderen den Krug, und die Rolle mit der Decke hatte er sich um die Schultern gelegt. Der Räuber sah, wie der Abstand zwischen dem kleinen Hirten und seinen Gefährten immer größer wurde. “Das ist mir recht”, dachte der große Räuber. Und er schlich dem kleinen Hirten nach und lauerte auf eine Gelegenheit, ihn zu überfallen.
In dieser Nacht aber herrschte ein seltsames Kommen und Gehen auf allen Wegen. Gerade die Ärmsten im Lande konnten nicht schlafen. Viele krochen aus ihren Hütten, sahen zum Himmel hinauf und fragten, ob etwas Besonderes geschehen sei. Auch ein alter Mann stand vor seiner Tür, als der kleine Hirte vorüberging. Der alte Mann schlug die Hände um seinen Leib, und er trat von einem Bein auf das andere. “Was ist mit dir?” fragte der kleine Hirte. “Ich friere”, sagte der alte Mann. “Vor Kälte kann ich nicht schlafen.” Da nahm der kleine Hirte die Decke von seinen Schultern und gab sie dem alten Mann. “Nimm nur" sagte er, “dem kleinen Gottessohn ist es sicher recht, wenn du seine Decke hast.” Der große Räuber, der dem kleinen Hirten nachgeschlichen war, ärgerte sich. “Schenkt der die Decke her, die ich rauben will!” dachte er.
Bald darauf fand der kleine Hirte ein Mädchen, das saß vor seiner Hütte und weinte. “Was ist mit dir?” fragte er. “Ich habe Durst”, klagte das Mädchen. “Vor Durst kann ich nicht einschlafen. Und der Weg zum Brunnen ist weit und finster.” Der kleine Hirte gab dem Mädchen den Krug mit der Milch. “Nimm nur" sagte er, “dem kleinen Gottessohn ist es sicher recht, wenn du seine Milch trinkst.” Das kleine Mädchen freute sich, aber der Räuber, der dem kleinen Hirten nachgeschlichen war, ärgerte sich noch mehr. “Schenkt der die Milch her, die ich rauben will!” dachte er. “Ich muss mich beeilen, dass ich wenigstens das Bündel erwische.” Und sein hungriger Magen knurrte laut in der stillen Nacht.
Bei der nächsten Wegbiegung sprang der Räuber mit einem gewaltigen Satz auf den kleinen Hirten los. Der kleine Hirte sah den großen Räuber an. “Ist das dein Magen, der so schrecklich knurrt?” fragte er. “Die ganze Zeit schon höre ich dieses Knurren hinter mir. Du tust mir leid. Da, nimm und iss! Dem kleinen Gottessohn ist es sicher recht, wenn ich dir sein Essen gebe.” Der Räuber aß das Brot und den Schinken und ließ nicht das kleinste Stückchen übrig, aber es wurmte ihn, dass er das Essen geschenkt bekommen hatte.
"Jetzt muss ich mit leeren Händen vor dem kleinen Gottessohn stehen”, sagte der Hirte traurig. “Aber hingehen und ihn begrüßen will ich doch und ihm sagen, dass ich mich über seine Geburt freue.”Und er erzählte dem Räuber, was die himmlischen Boten verkündet hatten. Der Räuber dachte: “Wenn Gottes Sohn geboren ist, kommen bestimmt auch alle reichen Leute, und es wird ein herrliches Fest. Ob da für mich was abfällt?” “Komm doch mit!” sagte der kleine Hirte mitten in die Gedanken des großen Räubers, und der große Räuber ging mit ihm.
Als sie aber in Bethlehem angekommen waren, staunte der Räuber sehr. Denn da fanden sie nur einen Stall, in dem die Hirten ein- und ausgingen, und eine junge Mutter, die aus der Hirtenwolle eine kleine Decke webte, und einen armen Mann, der Bretter zu einem kleinen Bett zusammenfügte. Das göttliche Kind lag in einer Krippe, mit nichts als ein bisschen Stroh und ein paar Windeln unter sich. “Diesem Kind habe ich das Brot und den Schinken weggegessen", dachte der große Räuber und schämte sich.
“Schau, Jesus”, sagte die Mutter Maria, “da ist ein kleiner Hirte zu dir gekommen; er hat dir einen großen Räuber mitgebracht.” Die Mutter Maria lächelte den kleinen Hirten an, und der verstand auf einmal, daß er doch nicht mit leeren Händen gekommen war. Und die Mutter Maria lächelte den großen Räuber an, und der war ganz verwirrt und dachte: “Da stimmt etwas nicht! Große Räuber tun keinem leid, bekommen nichts geschenkt und werden von niemandem angelächelt. Mir scheint, ich bin gar kein großer Räuber mehr.”
“Mir scheint, du könntest ein großer Hirte werden”, sagte da die Mutter Maria. “Du bist so stark, und starke Hirten braucht man immer."
“Ich will‘s versuchen”, brummte der große Räuber, der eigentlich schon keiner mehr war. Und sie verabschiedeten sich und gingen den Weg zu der Schafweide zurück; ein kleiner Hirte und ein großer Hirte.

 

Lied: Wieder naht der heilge Stern

{"preview_thumbnail":"/sites/www.stjohannes.de/files/styles/video_embed_wysiwyg_preview/public/video…","video_url":"https://www.youtube.com/watch?v=YTakDq4qh3k","settings":{"responsive":0,"width":"854","height":"480","autoplay":0},"settings_summary":["Embedded Video (854x480)."]}

 

Wir halten gemeinsam Fürbitte: Bei der Fürbitte kann ein rotes Schleifenband miteinander verknotet werden. Es entsteht ein Fürbittband, das um eine große Kerze oder um den Adventskranz gelegt werden kann. Selbstformulierte Anliegen können ergänzt werden.

Guter Gott,
Du verbindest uns Menschen miteinander.
Du verbindest uns auch mit dir, Gott.
Du bist in Verbindung mit uns allen.
Daran knüpfen wir unsere Bitten an.
Wir sagen dir, was uns bewegt und beschäftigt.

Gott, wir denken an alle, die wir lieb haben.
Sei bei ihnen, was immer sie tun, wo immer sie sind: (Namen/Menschen können genannt werden)

Gott, in unseren Gedanken und in unserem Herzen sind die Einsamen.
Verbinde uns mit Ihnen: (Namen/Menschen können genannt werden)

Gott, wir legen dir alle Kranken in den Krankenhäusern ans Herz,
vor allem diejenigen, die keinen Besuch haben können: (Namen/Menschen können genannt werden)

Danke, Gott, dass es Menschen gibt, die helfen.
Danke, für alle die sich einsetzen: (Namen/Menschen können genannt werden)

Du bist unser Gott,
Wir sind alle deine Kinder, große und kleine.
Danke, dass wir immer zu Dir kommen dürfen.
Danke, dass wir Dein Licht weitergeben können.
Amen.

 

Lied: Tragt in die Welt nun ein Licht

{"preview_thumbnail":"/sites/www.stjohannes.de/files/styles/video_embed_wysiwyg_preview/public/video…","video_url":"https://www.youtube.com/watch?v=EY0HKRZFx_o","settings":{"responsive":0,"width":"854","height":"480","autoplay":0},"settings_summary":["Embedded Video (854x480)."]}

 

Wir sind miteinander verbunden und beten zu dir mit Worten, die du uns gelehrt hast:

Vater Unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme,
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit.
Amen.

Zum Segen stehen wir auf. Eine*r spricht:

Gottes Himmel geht über uns auf. Die Arme erst zur Seite strecken, dann im Bogen über dem Kopf zusammen führen.
Gottes Himmel geht auf uns über. Die Hände rechts und links über den Nachbarn halten.
Gottes Himmel ist immer und überall da. Mit den Armen einen Kreis beschreiben.
Er ist in mir. Beide Hände aufs Herz legen.
Er ist um mich herum. Sich selbst umarmen.
Er ist unter mir. Hände auf den Boden legen.
Er ist über mir. Hände nach oben führen und bewegen.
Gottes Himmel ist immer und überall da. Mit den Händen einen Kreis beschreiben.
Amen.

An den Händen fassen.

Segen von Birgit Brügge in KiGo praktisch 2020, S.448

Zum Abschluss löschen wir die Kerze(n) und beobachten den Rauch, wie er langsam aufsteigt und sich verbreitet.

 

Und hier gibt es noch einen Familien-Adventskalender für Euch:

{"preview_thumbnail":"/sites/www.stjohannes.de/files/styles/video_embed_wysiwyg_preview/public/video…","video_url":"https://www.youtube.com/watch?v=Lib_sHMg4rE&list=PLxpZIgiaZ86Yw_tCgcl6N…","settings":{"responsive":1,"width":"854","height":"480","autoplay":0},"settings_summary":["Embedded Video (Responsive)."]}