Einführung: (Diesen Gottesdienst hatten wir für Ostern 2020 entworfen, er kann auch dieses Jahr wieder gefeiert werden!) Liebe Familien, in dieser Dazwischen-Zeit steht die Stadt ziemlich still. Schweigend gehen die Menschen spazieren, gedämpft klingen die Kinderstimmen, die vereinzelt auf den Plätzen spielen. Es herrscht selbst in München eine Karfreitagsruhe, wie sie die Stadt bestimmt seit 20 Jahren nicht mehr erlebt hat. Und es sieht nicht so aus, als könnte ein ungebremster lauter Osterjubel am Sonntag folgen. Doch wir können die Feiertage nutzen, um gemeinsam zu feiern. Nicht am selben Ort, aber trotzdem gemeinsam. Am Karfreitag wird in katholischen Gegenden der Altar verhüllt und am Ostersonntag wieder enthüllt. Diese Idee steht Pate für unseren Familien-Gottesdienst für Zuhause zu Karfreitag und Ostern. Es grüßt Euch herzlich - Pfarrerin Eva Forssman und Kantor Johannes Janeck
Alle weiteren "Familien-Gottesdienste für Zuhause" findet Ihr unter folgendem Link: https://www.stjohannes.de/familien-gottesdienste-mit-kindern-zuhause-fe…
Familien-Gottesdienst für Zuhause am Karfreitag
Vorbereitung: Wir brauchen ein grünes Tuch/eine grüne Serviette, ein großes, schwarzes oder dunkelblaues Tuch, eine Kerze, ein paar Nägel, ein weißes Tuch, zwei Streifen aus Pappe oder einem braunen Briefumschlag, die zu einem Kreuz gelegt werden können, einen Schwamm, ein graues Tuch und einen Stein. Zur Vorbereitung schneiden wir aus buntem Papier kreisförmige Blumen aus und legen sie in ein Körbchen oder auf einen Teller. Wir räumen eine Ecke im Zimmer frei und legen ein grünes Tuch auf.
Zu Beginn entzünden wir die Kerze. Eine*r spricht das folgende Gebet:
Gott - ich höre manchmal Dinge, die mich traurig machen. Manchmal machen sie mich traurig, wütend und hilflos zugleich. Ich sehe keinen Sinn. Alles wird finster in mir. Kannst du mir helfen, Gott? Ich will schon, aber ich kann oft nicht glauben, dass du stärker bist als alle Finsternis. Ich möchte gerne glauben, dass du alles ändern kannst zu deiner Zeit. Schenke uns ein Licht in unser Herz. Trotz alledem. Amen.
Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht und Psalmgesang nach Psalm 23, Text und Noten: https://www.hochzeit-trauung.de/Hochzeitsmusik-Noten-Texte/Gottes-Wort-Noten.pdf
Wer mag, darf sich eine Papierblume nehmen und sagen, an wen man heute denkt. Die Blume dann wird auf das grüne Tuch gelegt.
Danach wird die Bibelgeschichte zu Karfreitag vorgelesen oder angehört, im Video erzählt von Pfarrerin Eva Forssman:
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Jesus wurde abgeführt. Er trug sein Kreuz selbst aus der Stadt hinaus zu dem sogenannten Schädelplatz. Auf Hebräisch heißt der Ort Golgota.
Gemeinsam schweigen wir mit denen, die sichtbar anwesend und in Gedanken bei dir/uns sind.
Dort wurde Jesus gekreuzigt und mit ihm noch zwei andere – auf jeder Seite einer. Jesus hing in der Mitte.
Schweigen
Pilatus ließ ein Schild am Kreuz anbringen. Darauf stand: »Jesus der Nazoräer, der König der Juden « Viele lasen das Schild. Denn der Ort, wo Jesus gekreuzigt wurde, lag nahe bei der Stadt. Die Aufschrift war in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache abgefasst. Die führenden Priester des jüdischen Volkes beschwerten sich bei Pilatus: »Schreibe nicht: ›Der König der Juden‹, sondern: ›Dieser Mann hat behauptet: Ich bin der König der Juden.‹« Pilatus erwiderte: »Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.«
Schweigen - Nägel auf das Tuch legen
Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz genagelt hatten, teilten sie seine Kleider unter sich auf. Sie waren zu viert und jeder erhielt einen Teil. Dazu kam noch das Untergewand. Das war in einem Stück gewebt und hatte keine Naht. Die Soldaten sagten zueinander: »Das zerschneiden wir nicht! Wir lassen das Los entscheiden, wem es gehören soll.« So ging in Erfüllung, was in der Heiligen Schrift steht: »Sie verteilen meine Kleider unter sich und werfen das Los über mein Gewand.«
Schweigen - Das weiße Tuch unter das Kreuz legen
Genau das taten die Soldaten. Nahe bei dem Kreuz, an dem Jesus hing, standen seine Mutter und ihre Schwester. Außerdem waren Maria, die Frau von Klopas, und Maria aus Magdala dabei.
Schweigen
Jesus sah seine Mutter dort stehen. Neben ihr stand der Jünger, den er besonders liebte. Da sagte Jesus zu seiner Mutter: »Frau, sieh doch! Er ist jetzt dein Sohn.« Dann sagte er zu dem Jünger: »Sieh doch! Sie ist jetzt deine Mutter.« Von dieser Stunde an nahm der Jünger sie bei sich auf.
Schweigen
Nachdem das geschehen war, wusste Jesus, dass jetzt alles vollendet war. Damit in Erfüllung ging, was in der Heiligen Schrift stand, sagte er: »Ich bin durstig!« In der Nähe stand ein Gefäß voll Essig. Die Soldaten tauchten einen Schwamm hinein. Dann steckten sie ihn auf einen Ysopstängel. und hielten ihn Jesus an den Mund. Nachdem Jesus etwas von dem Essig genommen hatte, sagte er: »Jetzt ist alles vollendet.«
Schweigen
Er ließ den Kopf sinken und starb.
Kerze ausblasen - Warten, bis auch kein Rauch mehr zu sehen ist
Freundliche Menschen legten den toten Jesus in ein Felsengrab. Sie verschlossen es mit einem Stein. Die Blumen schlossen ihre Blüten.
Die Blütenblätter nach innen falten.
Die Nacht legte sich über die Stadt.
Das große schwarze/dunkelblaue Tuch über die Geschichte legen.
Lied: "Korn, das in die Erde" (Evangelisches Gesangbuch, Nr. 98) Text unter: https://kirchenliederblog.wordpress.com/2010/11/02/korn-das-in-die-erde-in-den-tod-versinkt/
Anschließend könnte Raum sein für ein Gespräch. Diese Fragen können beim Gespräch helfen:
- Was war mir das liebste an der Geschichte?
- Was wohl das Wichtigste war?
- Was stört mich am meisten?
- Was erzählt auch von mir in dieser Geschichte?
Das Gespräch kann mit dem dem gemeinsamen Gebet abgeschlossen werden:
Gott, wir bitten für alle Menschen, die traurig sind: Hier können Namen genannt werden.
Gott, wir bitten für alle Menschen, die krank sind: Hier können Namen genannt werden.
Gott, wir bitten für alle Menschen, die Angst haben: Hier können Namen genannt werden.
Gott, wir bitten für uns und alle, die uns am Herzen liegen: Hier können Namen genannt werden.
Amen.
Danach beten alle zusammen das Vaterunser:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Lied: Hoffnung, die dunkle Nacht erhellt (Evangelisches Gesangbuch/Bayern Nr. 628), Text und Noten: http://nek.gottesdienstinstitut-nek.de/wp-content/uploads/2014/05/Hoffnung-Kanon.doc
Mit einem Segen beenden wir unseren Gottesdienst - Eine*r sagt:
Gott segne uns alle heute und morgen und alle Tage. Amen.
Familien-Gottesdienst für Zuhause zu Ostern
Vorbereitung: Zur Vorbereitung brauchen wir das am Karfreitag hergestellte Bild, ein weißes Tuch, aus Papier ausgeschnittene grüne Blätter und eine große Schale mit Wasser.
Wir beginnen unseren Familien-Gottesdienst:
Wir feiern miteinander Ostern, den Tag an dem Jesus auferstanden ist. Wir bitten dafür um Gottes Segen. Gott, segne uns und alle Menschen. Amen.
Lied: Die Sonne geht auf, Christ ist erstanden (Evangelisches Gesangbuch, Nr. 556), Noten und Text: http://hansgruener.de/docs_d/lieder/die_sonne_geht_auf_christ_ist_erstanden.htm, Video: gesungen von Kantor Johannes Janeck
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Eine*r spricht das folgende Gebet:
Christus ist auferstanden. Er lebt für uns und mit uns. Er schenkt uns Hoffnung, dass Gott die Finsternis besiegt. Amen.
Eine*r sagt:
Am Freitag ist Jesus gestorben. Seine Freunde haben ihn begraben. Es wurde Nacht. Dann kam ein neuer Tag. Der Karsamstag war so still, als hätte die Erde den Atem angehalten. Dann wurde es wieder Nacht. Und so erzählt der Evangelist Markus was passiert ist zwischen Nacht und Morgen am dritten Tag, am Sonntag.
Wir lesen oder hören das Osterevangelium, Video: erzählt von Pfarrerin Eva Forssman
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Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging.
Das schwarze Tuch wegnehmen und den Stein wegwälzen. Das weiße Tuch hineinlegen.
Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten.
Kerze anzünden und auf das Kreuz legen
Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat.
Die grünen Blätter werden um das Kreuz gelegt. Sie symbolisieren, dass aus dem Holz des Todes, dem Kreuz als Foltertod, ein Lebensbaum geworden ist.
Danach werden die zusammengefalteten Blüten vom Karfreitag aufgenommen und in die Schale mit Wasser gelegt. Zu jeder Blüte formuliert man eine Fürbitte. Das kann man leise für sich tun oder laut, dass es alle hören. Die Blüten entfalten sich, man könnte auch sagen, sie bringen unsere Anliegen vor Gott. Dieser Teil wird wieder mit dem Vaterunser abgeschlossen:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Mit einem Segen beenden wir unseren Gottesdienst - Eine*r sagt:
Gott segne uns alle heute und morgen und alle Tage. Amen.
Osterjubel Lied: Ho Ho Ho-sianna (u.a. "Kinder feiern Jesus" Nr. 104), Text: "Ho Ho Ho-sianna, Ha Ha Ha-lleluja, Hi Hi Hi hier stehe ich, denn Gott liebt auch mich." (leicht abgeändert zum Original)