Wie wir mit dem Corona-Virus umgehen

Fast täglich verändern sich die Risikoeinschätzungen und Vorgaben angesichts der Corona-Pandemie. Wir bitten um Verständnis, verstehen auch Enttäuschungen, dass Geplantes derzeit nicht wie geplant stattfinden kann. Wir wollen aber alles tun, was in unserer Verantwortung steht, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Für alle Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen gelten die Vorgaben und die Empfehlungen der staatlichen und kommunalen Behörden. Grundsätzliche Entscheidungen vor Ort trifft der Kirchenvorstand.

Für uns als Kirche gilt in dieser Situation: • wir tragen Verantwortung für die Menschen, die uns anvertraut sind, • wir sind aufgerufen zur Fürbitte, besonders für die Kranken • und alle, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Dienst tun, • wir tun das uns Mögliche, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Und dennoch: Nicht alles ist abgesagt - Wir sind da!

 

Gebete - nicht nur, aber auch in Krisenzeiten

Danke, Gott, dass du mir hilfst.

Es gibt Zeiten, da bin ich traurig, aber du tröstest mich.

 

Es gibt Zeiten, da habe ich Angst, aber du schenkst mir Zuversicht.

 

Es gibt Zeiten, da bin ich zornig, aber du beruhigst mich.

 

Es gibt Zeiten, da bin ich niedergeschlagen, aber du machst mich wieder froh.

 

Es gibt Zeiten, da erscheint alles hoffnungslos, aber du gibst mir neue Hoffnung.

 

Danke, Gott, dass du mir hilfst, wenn mein Leben so ganz anders verläuft, wie ich es mir gedacht habe.

(nach einem Gebet aus Papua-Neuguinea; in MISSIO ‚Heilsame Gedanken und Segenswünsche – Bei dir ist die Quelle des Lebens‘, München 2018)

Du bist da – Gott

Wo ich auch bin, du bist mein Freund,

 

du hältst meine Hand und begleitest mich.

 

Wo ich auch gehe, du bist mein Halt.

 

Du bist an meiner Seite und trägst meine Last mit mir.

 

Wenn ich falle, dann richtest du mich wieder auf.

 

Wenn ich ermüde, dann schenkst du mir wieder neue Kraft.

 

Wenn ich nicht mehr weiter weiß, zeigst du mir einen Weg.

 

Danke Gott, du bist da.

(nach einem Gebet aus Indien; in MISSIO ‚Heilsame Gedanken und Segenswünsche –Die Fülle deiner Gaben‘, München 2017)

Lebensweisheit

Gott,

ich will nicht darum bitten, dass Sorgen mich nicht quälen.

 

Gib mir jedoch den Geist der Geduld, sie ohne Murren zu erleiden.

 

Ich will nicht darum bitten, dass Probleme und Schmerzen mich nicht zum Weinen bringen.

 

Gib mir jedoch den Geist des Mutes, ihnen ohne Angst ins Auge zu schauen.

 

Ich will nicht darum bitten, dass Enttäuschung und Einsamkeit aus mir keinen traurigen Zeitgenossen*Zeitgenossin macht.

 

Sei jedoch immer mit mir, Herr, wenn ich mich verlassen fühle, wenn ich verzweifelt bin und wenige Hoffnung habe.

 

Aus tiefstem Herzen sage ich diese Worte zu dir.

(nach einem Gebet aus Myanmar; in MISSIO ‚Heilsame Gedanken und Segenswünsche – Die Fülle deiner Gaben‘, München 2017) Zusammenstellung: Diakon Ernst Heil, PV Mariahilf-St. Franziskus

Morgendlicher Videogruß von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

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Notrufnummern bei Konflikten zu Hause

Zu Hause eskalieren die Konflikte? - Sie sind von häuslicher Gewalt betroffen? - Sie fragen sich, wie Sie Betroffenen helfen können? Im nachfolgenden Flyer finden Betroffene von Konfliktsituationen und häuslicher Gewalt oder ihr Umfeld die Notrufnummern für kostenlose und anonyme Hilfe und Beratung.

Download Flyer Stopp Häusliche Gewalt Notrufnummern bei Konflikten zu Hause

 

 

 

"Beistand, Trost und Hoffnung"

Ein Wort der katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirche in Deutschland

Anlässlich der weltweiten Krise um das Corona-Virus veröffentlichen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, das gemeinsame Wort „Beistand, Trost und Hoffnung“.


Liebe Mitchristinnen und Mitchristen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,


die gegenwärtigen Tage sind geprägt von der krisenhaften Gesamtsituation, die durch die Verbreitung des Corona-Virus hervorgerufen wird. Das Bemühen, die Verbreitung dieser Krankheit zu verlangsamen, führt zu drastischen Maßnahmen. Jede und jeder von uns ist konkret betroffen.


Da wir dieses Bemühen selbstverständlich unterstützen und uns an die staatlichen Vorgaben konsequent halten wollen, wurden auch gemeindliche Veranstaltungen abgesagt und kirchliche Einrichtungen weitgehend geschlossen. Sie können sicher nachvollziehen, wie schwer es uns gefallen ist, in diesen beunruhigenden Zeiten alle öffentlichen Gottesdienste auszusetzen. Gerade in schweren Zeiten ist es für uns Christen eigentlich unabdingbar, die Nähe Gottes zu suchen, indem wir uns zu gemeinsamen Gebeten und Gottesdiensten versammeln.


Und doch ist dieser Verzicht notwendig, um die Pandemie so weit als irgend möglich einzugrenzen, deren schwerwiegende Auswirkungen wir alle persönlich zu spüren bekommen. Uns alle treffen die Einschränkungen. Manche sind selbst oder in ihrem Umfeld von Erkrankung, schweren Krankheitsverläufen oder gar Tod betroffen. Viele sind aufgrund des gesellschaftlichen Stillstands in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht und mit großen Zukunftssorgen konfrontiert. Auch wenn die Gottesdienste derzeit nicht stattfinden können, können Sie sich – das möchten wir Ihnen zusagen – unserer solidarischen Unterstützung, unseres persönlichen Beistands und unseres Gebetes gewiss sein.

Wie alle unverschuldete Not, die über die menschliche Gemeinschaft kommt, so kennt auch diese Krise keine Gerechtigkeit. Sie trifft die einen nur ganz am Rande, die anderen, oft genug die Schwachen, aber mit aller Härte. Deshalb, aber auch wegen der notwendigen Isolation der Menschen, sind das Füreinander-Dasein und die Solidarität in dieser Zeit so unabdingbar, um das humane Angesicht unserer Gesellschaft nicht zu entstellen oder gar zu zerstören. Unser großer Dank gilt allen im Gesundheitswesen, Ärztinnen und Ärzten, Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern und Freiwilligen, die oft bis zur Erschöpfung dafür sorgen, dass die Erkrankten die bestmögliche Versorgung erhalten.


Gerade weil in diesen Tagen viele Grenzen und Barrieren zwischen Menschen errichtet werden müssen, dürfen die Grenzen nicht in den Herzen hochgezogen werden. In einer solch existenziellen Krise, in der auch die gesellschaftlichen Institutionen spürbar an ihre Grenzen stoßen, kommt es auf jede und jeden Einzelnen an. Aber nicht, weil sich jeder dann selbst der Nächste ist und jeder für sich allein kämpft, sondern weil jedes offene Ohr, jedes freundliche Wort und jede helfende Hand besonders zählen und viel bedeuten. Es tut in der Seele gut zu sehen, wie viel gelebte Humanität es angesichts dieser Krise in unserer Gesellschaft gibt! An vielen Orten haben sich spontan Freiwillige bereit erklärt, Einkäufe für ältere oder kranke Nachbarn zu erledigen oder Kinder zu betreuen, deren Eltern weiterhin ihrem Beruf nachgehen müssen. Auch in unseren Gemeinden gibt es viele, die mit Telefongesprächen, E- Mails und anderen Medien den sozialen Kontakt aufrechterhalten und die Gemeinschaft stärken. Dazu gehören auch die vielen Gebetsgruppen, die sich über das Internet verabreden.


Die gegenwärtige Pandemie hat weltweite Ausmaße. Sie betrifft nicht nur uns, sondern auch die Menschen in den Kriegsregionen des Nahen Ostens, insbesondere Syriens, und in den Flüchtlingslagern. Da hier Schutzmaßnahmen weitgehend fehlen, ist ihr Risiko zu erkranken sogar noch größer. Deshalb dürfen wir auch sie nicht aus dem Blick verlieren.


Als Christen sind wir der festen Überzeugung: Krankheit ist keine Strafe Gottes – weder für Einzelne, noch für ganze Gesellschaften, Nationen, Kontinente oder gar die ganze Menschheit. Krankheiten gehören zu unserer menschlichen Natur als verwundbare und zerbrechliche Wesen. Dennoch können Krankheiten und Krisen sehr wohl den Glauben an die Weisheit und Güte Gottes und auch an ihn selbst erschüttern. Krankheiten und Krisen stellen uns Menschen vor Fragen, über die wir nicht leicht hinweggehen können. Auch wir Christen sind mit diesen Fragen nach dem Sinn menschlichen Leids konfrontiert und haben keine einfachen Antworten darauf. Die biblische Botschaft und der christliche Erlösungsglaube sagen uns Menschen jedenfalls zu: Gott ist ein Freund des Lebens. Er liebt uns Menschen und leidet mit uns. Gott will das Unheil nicht. Nicht das Unheil hat darum das letzte Wort, sondern das Heil, das uns von Gott verheißen ist.


Wir Menschen sind verwundbar und verletzlich. Das wird uns in diesen Tagen schmerzhaft bewusst. Deshalb ist es zutiefst menschlich, Verunsicherung und Angst zu spüren, wenn das gesellschaftliche Leben zum Stillstand kommt, der Kontakt zu Freunden drastisch eingeschränkt wird, alle Planungen von heute auf morgen durchkreuzt werden und wir nicht wissen, was in den nächsten Wochen sich ereignen wird. Der auferstandene Christus, den wir in einigen Tagen wieder feiern werden, ruft nach dem Zeugnis des Evangeliums den Menschen in solcher Bedrängnis zu: „Fürchtet euch nicht!“ (Mt 28,5) Dieser Trost ermutigt uns, angesichts der Not und der Angst nicht in Verzagtheit zu verharren, sondern Hoffnung und Zuversicht zu schöpfen. Und Gott ist uns Menschen auch dann nahe, wenn wir nicht selbstsicher und souverän sind, sondern unsicher tastend, suchend und fragend. Wer sich von dieser Hoffnung leiten lässt, vermag anderen Beistand, Trost und Hoffnung zu spenden.


Wir Christen bereiten uns in der augenblicklichen Fasten- und Bußzeit auf das Osterfest vor. Dabei weist ein Wort aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja uns in aller Deutlichkeit darauf hin, dass es nicht das rechte Fasten ist, „wenn man den Kopf hängen lässt wie ein Schilf“. Dagegen ermutigt uns der Prophet, die „Fesseln des Unrechts zu lösen“ und uns den Notleidenden zuzuwenden, und zeichnet eine Verheißung Gottes an den Horizont: „Dann wird dein Licht hervorbrechen wie das Morgenrot und deine Heilung wird schnell gedeihen.“ (vgl. Jes 58,5–8)


Liebe Mitchristinnen und Mitchristen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,


all jenen, die unter den äußeren Umständen schwer zu leiden haben, wünschen wir in den kommenden Tagen und Wochen alle Kraft und die nötige Hilfe. Denen, die erkranken und an Krankheiten leiden, wünschen wir Linderung und, wenn möglich, baldige Genesung. Diejenigen aber, die sterben, empfehlen wir der Güte und Barmherzigkeit Gottes. Er möge sie aufnehmen in sein Leben.


In diesen Zeiten der Verunsicherung begleiten Sie alle unsere Gebete und Segenswünsche!

Bleiben Sie behütet an Leib und Seele. Gott segne Sie!

Bonn und Hannover, den 20. März 2020
Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Landesbischof Dr. Heinrich-Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Metropolit Augoustinos, Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland

 

Landesbischof ruft evangelische Christen zu Vertrauen, Liebe und Besonnenheit auf

Kanzelabkündigung für Sonntag 15. März 2020 von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit (2.Timotheus 1,7).

Liebe und Besonnenheit – was heißt das für unser Handeln gegen die Ausbreitung des Coronavirus?


Viele von uns müssen gegenwärtig schwierige und teilweise schmerzliche Entscheidungen treffen. Welche Veranstaltungen können stattfinden? Welche müssen wir absagen? Wieviel Vorsicht ist in unseren persönlichen Beziehungen im Umgang mit andren Menschen geboten? Können wir überhaupt noch jemanden körperlich berühren? Und gerade wenn es auch um andere Menschen geht: Wie können wir das richtige Maß zwischen zuversichtlicher Gelassenheit und Leichtsinn finden?


Sie haben es vermutlich in der Presse gelesen: wir haben die konstituierende Tagung der neuen Landessynode vom 22.-26. März in Bayreuth schweren Herzens bis auf Weiteres verschoben. Mit dieser Entscheidung beteiligen wir uns an den allgemeinen Präventionsbemühungen gegen die weitere Verbreitung des Coronavirus. Auch andere kirchliche Veranstaltungen und große Gottesdienste müssen abgesagt werden. Auch bei Ihnen in den Gemeinden werden die damit verbundenen schwierigen Abwägungen zu treffen sein.


Auch in unserem persönlichen Verhalten brauchen wir die Kraft, Liebe und Besonnenheit, von der Paulus spricht. Die Liebe drängt nach der Umarmung oder zumindest dem Handschlag. Die Besonnenheit lässt uns das freundliche Zunicken vorziehen – oder auch den Stups mit dem Ellenbogen als neue Form der Begrüßung.


Die Liebe zeigt uns aber ganz bestimmt den richtigen Weg. Die Liebe sagt: Rücksicht auf andere ist wichtiger als die eigene Gelassenheit.
Wenn wir jetzt unerwartet mehr Zeit haben durch abgesagte Veranstaltungen oder weil wir zuhause bleiben müssen, dann können wir sie nutzen für Besinnung, Gebet, Psalmenmeditation, Auftanken und Gemeinschaft mit lieben Menschen.


Wir denken an die Menschen, die gesundheitlich mit den Folgen des Virus kämpfen. Wir denken auch an die Menschen, die spürbar unter den wirtschaftlichen Konsequenzen des Virus zu leiden haben. Menschen haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Geschäftsleute bangen um das wirtschaftliche Überleben.


Für sie alle und für uns selbst wollen wir beten: Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Als Christen leben wir nicht aus der Angst, sondern aus dem Vertrauen. Bei allem was jetzt an Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen ist, wissen wir: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“


Das ist die beste Voraussetzung, jetzt das Richtige zu tun, um Gefahren für die Zukunft zu vermeiden und gleichzeitig tief in der Seele zu spüren: Gott ist bei uns jeden Tag. Auf ihn vertrauen wir, egal, was kommt.